Traumdeutung - Tiere

Viele Menschen träumen auch oft von Tieren, von Haustieren oder von wilden Tieren. Die Träume von Tieren sind deshalb so häufig, glauben Kulturforscher, weil die Tiere schon seit Jahrmillionen mit uns gemeinsam die Erde bevölkern und weil der Mensch früh damit begonnen hat, Tiere zu domestizieren. Es macht jedoch psychologisch einen großen Unterschied, ob wir im Traum wilde Tiere sehen oder domestizierte Tiere (Agrartiere oder Haustiere), denn die wilden Tiere gelten bei Freud als Repräsentanten unserer Emotionen und sexuellen Gefühle, während die zahmen Haustiere eher unsere sanfte, gesellschaftliche Seite zeigen. Träume von wilden Tieren wie Bären, Wölfen oder Löwen können Angstträume sein, die unsere verborgene Angst zutage treten lassen und uns zeigen, was wir im Wachleben am meisten fürchten. Manche Motive solcher Träume von wilden Tieren, wie der Bär oder der Fuchs oder der wilde Hund, sind auch in den Wahrsagesystemen der Welt verkörpert; im Lenormand-Deck bedeutet der Bär Missgunst und Stärke oder Gegner, die man überwinden muss. Kann es sein, dass wir berufliche Konkurrenten haben, wenn wir von einem wilden Bär träumen?

Oder erblicken wir einen schlauen Fuchs im Traum, der uns vielleicht eine Warnung ist, die zukünftigen Geschehnisse besonders vorsichtig aufzufassen? Vielleicht gibt es falsche, unaufrichtige Menschen in unserem Umfeld, die durch Füchse oder Schlangen im Traum repräsentiert werden. Oft sind solche Träume auch mit dem Thema Verfolgung gekoppelt, indem wir etwa träumen, ein fürchterliches wildes Tier würde uns nachlaufen und wir müssten uns beeilen, um ihm zu entkommen. Anders ist ein Traum von Ratten, die spätestens seit dem Mittelalter als Vorboten von Seuchen und Plagen gelten – dieses alte Wissen ist bis jetzt in unserem Unterbewusstsein gespeichert, und Träume von Ratten oder Mäusen bedeuten daher oft, dass irgendetwas in unserem Wachleben verseucht, vergiftet, gestört oder „angefressen“ wird. Vielleicht handelt es sich bei den nicht seltenen Träumen von Ratten und Mäusen, vor denen viele Menschen bekanntlich Angst haben, um das schleichende Gift unserer Selbstzweifel, die in der Tat alles benagen können, was wir in Angriff nehmen. Psychologen raten, bei solchen Träumen darauf zu achten, ob wir im Wachleben genügend Wertschätzung und Würdigung von Außen erfahren, um uns sicher fühlen zu können.

Vögel symbolisieren das Element Luft und haben im Traum eine vielfältige Bedeutung. Das Käuzchen oder der Uhu wirkt auf viele Menschen unheimlich; deshalb weisen ihn die Traumdeutungsbücher des 19. Jahrhunderts als „Totenvogel“ aus, dessen Ruf im Traum den Tod eines nahen Verwandten ankündigt. Dieses Omen muss so natürlich nicht eintreffen und ist wahrscheinlich eher der negativen Assoziation von allen Vögeln der Nacht oder Tieren der Nacht geschuldet. Eine Taube hingegen ist interkulturell das Symbol des Friedens und der Liebe – schnäbeln Sie vielleicht gern? Ein Pfau ist ein Sinnbild der Eitelkeit. Auch hat er keine schöne Stimme. Spreizen Sie sich vielleicht im Wachleben wie ein stolzer Pfau, oder sehen Sie eine andere Person, womöglich den Chef, „sein Rad schlagen“?

Träumen wir hingegen von zahmen Haustieren, sind deren typische Eigenschaften eher symbolisch für unseren eigenen Charakter: sind wir fügsam und treu wie ein Hund, oder vage-ungreifbar wie ein Fisch oder so mysteriös wie eine Katze? Die Katze ist ein beliebtes Haustier und ein häufiges Traummotiv, aber auch eine Projektionsfläche für eigene Wünsche nach Schönheit, Eleganz und Zärtlichkeit. Bei einer repräsentativen Umfrage gaben über vierzig Prozent der befragten Frauen an, dass sie am liebsten eine Katze seien und sich mit diesem Haustier im Traum und Wachen am ehesten verbunden fühlen… so mag es nicht verwundern, dass insbesondere Frauen gern von diesem Haustier träumen, oder sich selbst im Traum als Katze sehen. Nicht alle Haustiere haben hingegen eine positive Bedeutung: ein Vogel im Käfig etwa bedeutet Gefangensein – fühlt sich der Träumende etwa im so genannten goldenen Käfig gefangen? In der alten indianischen Tradition und im so genannten indianischen Horoskop gibt es auch so genannte Krafttiere, wie zum Beispiel den Raben, den Specht oder den Wolf. Krafttiere haben eine Verbindung zum Schamanismus und zum so genannten Totem: sie sind heilig und sollen der Person, die sie beschützen, besondere Kräfte verleihen.


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