Zimt

Unter „Zimt“ (veraltet „Zimmet“, botanisch cinnamum) versteht man die getrocknete und meist in Röllchen geformte braune Rinde des so genannten Zimtbaums, der auf Sri Lanka, in China und in manchen westindischen Gebieten heimisch ist. Zimt ist in Europa seit der Zeit der Seefahrer und Entdecker bekannt und wurde, alten Chroniken zufolge, schon im 16. Jahrhundert auf unseren Märkten gehandelt, weil sein feiner Geschmack auch dem europäischen Gaumen überaus gut schmeckte. So verwundert es nicht, dass Zimtstangen oder gemahlener oder geriebener Zimt schon in den Gewürzschränken unserer Urgroßeltern vorhanden sein musste, und das durchaus nicht nur, um das klassische Lieblingsgericht der Kinder zu würzen – Milchreis mit Zucker und Zimt. Zimt hat einen fein würzigen, nicht nur süßen Geschmack und kann, neben seiner beliebten Verwendung in Desserts, in kleiner Dosis auch raffinierten Fleischgerichten zugegeben werden, wo er angeblich aphrodisische Wirkung hat. Auch schmeckt Zimt ganz hervorragend in jedem Tee, wo er die Eigenschaft hat, den Trank nicht nur bekömmlicher zu machen, sondern auch das Immunsystem zu stärken (Tipp für die kalte Jahreszeit!). Die Heilkundigen der Renaissance empfahlen bereits, gemahlenen Zimt auf den Handrücken zu geben und abzulecken, um einer beginnenden Erkältung vorzubeugen – denn das Pulver galt schon damals als stärkend und wohltuend für den Körper. Auch konnte man einem alten Rezept zufolge Zimtpulver in Socken streuen und sie über Nacht tragen, wenn man sich schlaff oder krank fühlte, was tatsächlich eine leichte heilende oder lindernde Wirkung hatte, denn der Zimt – über die Poren der Füße aufgenommen – belebte den Kreislauf und förderte den Stoffwechsel. Die alten chinesischen Ärzte wussten das übrigens schon ganz genau: bei ihnen war keine heilende Behandlung vollständig, sofern der Patient noch keinen Zimt eingenommen hatte! Denn das wunderbar duftende Gewürz galt als Allgemein-Tonikum für den ganzen Organismus. 


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