Verfluchung
Unter einer „Verfluchung“ versteht man in der Magie und Esoterik das Bestehen eines Fluchs. Unter einem Fluch versteht man eine wirkende magische Handlung, die dauerhaft Unglück für eine Person, eine Gruppe von Personen oder einen Ort erzeugt. Mitunter werden ganze Familien verflucht, so wie es in der Geschichte von Romeo und Julia von Shakespeare der Fall war: die in Verona lebenden Familien Montague und Capulet waren seit Jahrhunderten verfeindet und hatten sich aufgrund einer alten Zwistigkeit gegenseitig verflucht, dass nie Frieden zwischen ihnen herrschen dürfe und erst recht niemand in die andere Familie einheiraten könne. Deshalb endete die weltbekannte Liebesaffäre der beiden Kinder aus diesen Familien, Romeo und Julia, von der uns der Dichter erzählt, so dramatisch mit dem Doppel-Selbstmord der unglücklich Verliebten.
Doch auch andere Fälle von Verfluchungen bekannter Familien – meist Adelsfamilien oder Königshäuser – sind bekannt und sollen im Lauf der Geschichte von politischen Feinden ausgesprochen worden sein. Jedoch können auch nicht gekrönte Häupter plötzlich zum Opfer eines Fluchs werden: etwa, wenn eine Person neidisch auf sie ist und sie mit dem so genannten „bösen Blick“ belegt, um Einfluss auf deren Glücksumstände zu nehmen. Der „böse Blick“ ist also eine magische Handlung, die ganz bewusst, aber mitunter auch unbewusst und instinktiv eingesetzt werden kann, um schlechte Absichten auf eine Person zu übertragen und ihr somit Unglück zu bringen. In Italien ist diese magische Praxis auch als „mal´occhio“ (wörtlich: schlechtes Auge, Unglück bringendes Auge) bekannt und fest im Volksglauben verankert, da sie als eine Tatsache angesehen wird. Energetiker und Aura-Sichtige geben an, dass sich durch einen Fluch tatsächlich etwas im Energiefeld des betroffenen Menschen ändert und dadurch eine besondere Resonanz erzeugt würde, die Unglück geradezu anzieht. Das Verfluchen ist also eine Schadenshandlung, die den Geschädigten zuerst energetisch schwächt, und dann Folgen in der Manifestation im Außen hervorruft, welche er als Unglück wahrnimmt.
Wie bemerkt man überhaupt, dass man verflucht worden ist? Eine Sammlung von Pech und Unglücksfällen erregt oft den Argwohn, man könne verflucht worden sein. Ein Alarmsignal ist daher Folgendes: plötzliche Veränderungen der Umwelt ins Negative, unerklärliche Probleme mit der Gesundheit (vor allem, wenn man vorher gesund war), seltsame Unfälle, die aller Wahrscheinlichkeit nach gar nicht geschehen könnten, unvermittelter Streit mit dem Partner, Mobbing im Beruf, anhaltender Streit in der Verwandtschaft oft um geringfügige Dinge, all das kann auf eine Verfluchung hinweisen – muss aber nicht. Mitunter ist der vermeintliche Fluch gar kein solcher, sondern einfach eine Verkettung von unguten Umständen, welche auch natürliche Ursachen haben kann. Doch oft steckt mehr dahinter. Die Unterscheidung zwischen „normalem Pech“ im Sinne von der Wirkung von Unaufmerksamkeit oder eigenem Fehlverhalten und einer echten Verfluchung sollte zuständigkeitshalber nur ein Kenner der magischen Gesetze vornehmen, da sich Laien hier erfahrungsgemäß oft irren. Es gibt probate „magische Gegenmittel“ wie Rituale und Kräuter oder fluch-auflösende heilige Sprüche und Gebete, mittels derer eine bestehende Verfluchung auch wieder aufgehoben und der negative Effekt neutralisiert werden kann.
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