Succubus

Ein sogenannter Succubus (von lateinisch: „die unten Liegende“) ist im Volksglauben und in der Volksmagie ein weiblicher Geist, der angeblich nachts im Schlaf Männer heimsuchen soll, um sie sexuell zu verführen. Es wurde behauptet, dass die Succubi ( so heißt der Plural von Succubus) unruhige Geister seien, die nachts umherschweifen und keine Ruhe fänden, bis sie nicht einen Mann gefunden haben, den sie zum Beischlaf verlocken könnten. Diese Vorstellung stammt aus dem frühen Mittelalter und hat vielleicht den Mönchen oder anderen Männern, die keusch leben mussten, dazu gedient, ihr eigenes sexuelles Begehren von sich wegzudiskutieren und auf Geistwesen zu projizieren. Denn es wurde auch behauptet, die Succubi würden nachts durch ihre raffinierten Verführungskünste männlichen Samen stehlen – das erinnert fatal an moderne Anklagen Prominenter von angeblichem „Samenraub“ durch Models und Groupies, also Geschichten, über die wir heute lachen, es wurde früher jedoch todernst genommen und galt als Sünde. Oft hat man im Mittelalter – im Zeitgeschmack dieser Epoche – die nächtlichen Geistwesen als Eva oder als Lilith bezeichnet (Lilith war die erste Frau Adams) oder als „Hure von Babylon“ oder „Jezebel“. Denn es stand für die Menschen früherer Zeiten völlig fest, dass nur ein böser und unreiner Geist imstande wäre, einen tugendhaften Mann im Schlaf zu solchen unkeuschen Handlungen zu verführen. Die männliche Form eines Geistes, der angeblich schlafende Frauen im Traum verführen und beglücken soll, heißt Incubus (siehe auch: Incubus).


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