Reisezauber

Wer auf eine Reise geht, will gut beschützt sein, damit ihm unterwegs nichts passiert und er nicht auf Abwege kommt, oder gar in schlechte Hände gerät. Bei den so genannten Reisezaubern geht es stets darum, den Reisenden gleichsam in eine schützende energetische Hülle zu versetzen und ihm positive Schwingungen von der Heimat mitzugeben. Das geschah früher, in einem der ältesten Reisezauber, indem die Mütter den Söhnen, die sich auf die Reise machten oder auf die Reise gingen, um ein Handwerk zu lernen, unbemerkt etwas Staub von der Haustür hinterher kehrten. So sollte gewährleistet sein, dass der Reisende immer wieder zurückfinden würde, egal, wie weit er weg ginge. Ähnlich ist auch der traditionelle alte Reisezauber mit Brot. Hierbei wird ein kleines Stückchen trockenes Brot in die Jackentasche des Reisenden eingenäht, damit dieser gleichsam energetisch mit seinem Zuhause verbunden bleibt – und auf der Reise nie hungern muss! Freilich stammt dieser alte Brauch nicht aus der Zeit des Pauschaltourismus, sondern aus viel früheren Epochen, als eine Reise wirklich noch gefährlich war und man nie wissen konnte, was oder wer sich hinter der nächsten Wegbiegung verbarg und ob man überhaupt irgendwo eine sichere Unterkunft und gutes Essen vorfinden würde. Der Reise-Engel ist übrigens Raphael, der die Reisenden beschützen soll. Wer also eine gefährliche oder unangenehme Reise unternehmen will, sollte Raphael um seinen Beistand bitten. Übrigens ist der Engel Raphael durchaus nicht von vorgestern und scheint mit der Zeit zu gehen: ein moderner Engelszauber sieht nämlich vor, Reisende vor Flugangst zu beschützen. Man solle hierfür ein Stückchen trockenes Irisch Moos (gibt es in der Apotheke) in den Koffer legen, um sicher und wohlgehalten am Urlaubsort anzukommen, oder im Flugzeug ein Stück kandierten Ingwer kauen (gegen die Übelkeit bei Start und Landung). Auch das hat Raphael angeblich geraten, um „seine“ Reisenden besser zu umsorgen…


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