Palmkätzchen

Die so genannten Palmkätzchen sind die wolligen weiß-silbrigen Blütenstände der Haselnusspflanze (lateinisch „corylus avellana“. Ihre Wirkung in Magie und Legende stammt hauptsächlich vom Glauben an die magische Kraft des Haselbaums, an dem sie wachsen, und der bereits für die Kelten ein Götter-Baum war. Das niedliche Aussehen dieser Blütenstände, und die Tatsache, dass sie früh im Jahr blühen – eben in katholischen Gegenden um den Palmsonntag vor Ostern herum – machten sie im Volksglauben in christianisierter Zeit zu einem heiligen Pflanzenteil, dem angeblich beschützende Kräfte innewohnen. Nach einer christlichen Legende soll nämlich die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind unter einem Haselstrauch Zuflucht vor Unwetter und Blitzschlag gesucht haben. Das Unwetter zog vorüber, und Maria segnete aus Dankbarkeit den Haselstrauch, und deshalb soll der Sage nach nie mehr ein Blitz in einen Haselstrauch einschlagen. Deshalb pflanzte man früher Haselsträucher gern nah am Haus oder Stall, um die Wohnungen von Mensch und Tier vor Blitzschlag zu schützen. Dieselbe schützende Wirkung sagte man auch den Palmkätzchen nach, die man, mit magischen Beschwörungen, ins Feuer werfen sollte, um das Haus ein Jahr lang vor Unwettern zu schützen. Aber es gab auch einen liebesfördernden Brauch mit Palmkätzchen: früher steckten die Mütter ihren Töchtern vorsorglich Palmkätzchen zu, wenn sie zum Tanzen gingen – die sollten, im Schuh getragen, die Tänzerin vor den Avancen böser Männer schützen und wie ein Schutzschild gegen Blender und Betrüger wirken.


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