Nieswurz

Es gibt botanisch zwei Arten von der Nieswurz, die auch „Christrose“ oder „Weihnachtsrose“ heißt: die so genannte schwarzen Nieswurz (lateinisch „heleborus niger“) und die weiße Nieswurz (lateinisch „veratrum album“). Beide Arten wurden häufig in der Magie und bei diversen Räucherungen eingesetzt, um Kontakt zur geistigen Welkt herzustellen. Diese einheimische Pflanze, die tatsächlich mitten im Winter blüht, hat zackenförmig gelappte lange Blätter und weiße Korbblüten mit gelbem Schlund. Sie wurde früher als etwas ganz Besonderes angesehen, weil sie dann blüht, wenn nichts mehr in der Natur zu leben scheint – manchmal mitten im Schnee. Die Schönheit der beiden Nieswurz-Arten darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie hochgradig giftig sind. In der Magie hat man die schwarze Nieswurz gern als „Jugend-Elixir“ eingesetzt, indem man die Blätter getrocknet, fein zerrieben und zusammen mit zerstoßenem Zucker zu Pulvern und Tinkturen vermischt hat, die man einnehmen musste, um ewige Jugend zu erlangen. Ob dieses gefährliche, im Grund sehr toxische Mittel wirklich im Umlauf war oder ob es sich hierbei um eine Legende handelt, ist jedoch nicht sicher. Die weiße Nieswurz wurde früher oft als Bestandteil der Räucherungen, die das „dritte Auge“ schulen und Visionen erzeugen sollten, und der so genannten Hexensalben verwendet. Man hat sie auch im späten Mittelalter, als es noch keine medizinisch erprobten Betäubungsmittel gab, als Narkotikum bei Operationen eingesetzt; dieser Gebrauch ist jedoch bedenklich, da die Pflanze Sinnestäuschungen (Halluzinationen) erzeugt und in höheren Dosen zu Nervenkrämpfen führen kann


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