Naturmagie

Unter „Naturmagie“ versteht man aktuell nicht nur eine bestimmte Form von Magie, sondern eine Vielzahl von magischen Praktiken, die von Ursprung und Funktion her unterschiedlich, aber durch den gemeinsamen Bezug zur Natur geeint sind. Als Naturmagie gilt beispielsweise das große Feld der so genannten volkstümlichen Magie oder Volksmagie, einer Magie-Art, die Jahrhunderte lang insbesondere in ländlichen Gegenden überdauert hat und meist von Mund zu Mund durch Überlieferung fortgereicht wurde.

Ferner gehört jedoch auch die in England wiederentdeckte Form des „Wicca“ oder der Wicca-Magie zur so genannten Naturmagie. Ein Unterschied zwischen Volksmagie und Wicca besteht darin, dass die Wicca-Magie generell einen „großen Gott“ und eine „große Göttin“ anbetet, während die Volksmagie meist ohne Bezug zu solchen männlichen und weiblichen Göttervorstellungen auskommt und vielmehr die Elemente der Natur – Feuer, Wasser, Erde und Luft – beschwört und in ihre Rituale einbaut.

Charakteristisch für die Volksmagie ist auch, dass sie – zumindest in Europa – eine Melange aus Naturgeisterglauben und katholischem Glauben darstellen kann, indem das vormals heidnische Brauchtum einfach weiter praktiziert und mit einem Bezug zu Kirchenheiligen umgedeutet wurde.

So finden in katholischen Gegenden in Deutschland, Frankreich und Italien oft an den Namenstagen bestimmter Heiliger naturmagische Zeremonien statt; an Sankt Nikolaus (06.12.) etwa gibt es Rituale zur Vorherbeschwörung des zukünftigen Partners, oder an Allerheiligen (31.10.) werden traditionell die Karten gelegt, um Aufschluss über die Zukunft zu erhalten. Diese und viele andere Zeremonien sind Bestandteil der volkstümlichen Naturmagie, zu der oftmals auch natürliche Materialien – Quellwasser, Vogelfedern, Heilsteine und Kräuter – als Ingredienz für magische Rezepte gebraucht werden.


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