Mandala

Das Wort „Mandala“ stammt aus der altindischen Gelehrtensprache Sanskrit und bedeutet „Kreis“. Es handelt sich um ein Kunstprodukt, das eine einfache geometrische Figur – einen Kreis oder ein Dreieck – darstellt, welches auf rituelle Art und Weise ausdifferenziert und mit bestimmten Symbolen verziert wird. „Rituell“ bedeutet hierbei in der Gestaltung eines Mandalas, dass es einen Bezug zu den Gottheiten des Hinduismus oder des Buddhismus hat. Ursprünglich stellten Mandalas die Dreiheit der Gottheiten dar, also die hinduistische Trinität – Brahma, Vishnu und Shiva – und waren daher einfache Dreiecke, die auf irgendeine, dem Kult entsprechende Weise verziert waren. Später hat sich der Brauch, kreisrunde Mandalas zu gestalten, im gesamten indisch-tibetischen Kulturkreis durchgesetzt. Diese runden Bilder stellten ursprünglich einen Buddha-Tempel von oben gesehen dar, also eine Vogelperspektive auf ein heiliges Gebäude, oder auf eine Buddha-Statue. Dieser spezielle „Blick von Oben“ ist charakteristisch für die Perspektive der Mandalas, die insofern zu einer bestimmten Art religiöser Malerei gehören. Es sind Hilfen zur Meditation und der Versenkung in spirituelle Grundprobleme.
Heute ist der Begriff des Mandalas in die deutsche Alltagssprache eingedrungen und wird oft in den unterschiedlichsten, nicht mehr religiösen Kontexten verwendet. Es gibt beispielsweise Ausmalbilder für Kinder, die als Mandalas bezeichnet werden, oder Arrangements mit Blumen und Früchten, die als jahreszeitliches Mandala benannt werden. Andererseits ist in den magischen Traditionen Arabiens und des mittelalterlichen Europas ein anderer Zug vertreten, der dem Malen von Mandalas sehr ähnlich ist: die Sigillen-Magie. Bei der Sigillen-Magie werden ebenfalls Bilder, oft in geometrischem Rahmen, gezeichnet, die allerdings aus Schriftzeichen bestehen.


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