Lichtnahrung

Die Vorstellung, dass ein Mensch sich allein von Licht ernähren könnte, ist eine recht neue Idee in der Geschichte des Denkens und stammt von der spirituellen Autorin Jasmuheen, die mit bürgerlichem Namen Ellen Greve heißt. Jasmuheen beruft sich hier auf die viel ältere esoterische Auffassung, dass der Mensch als solcher ein zutiefst spirituelles, multidimensionales Wesen sei, das auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig existiere und nicht unbedingt der physischen Nahrung bedürfe. Es genüge nach Ansicht Jasmuheens völlig, den Körper von Wasser und Licht zu ernähren – gleichsam als eine Form von Extremfasten. Das Fasten als kultischer und ritueller Brauch zur Reinigung von Körper, Seele und Geist ist tatsächlich in den meisten Kulturen und Religionen bekannt, von den griechischen Einweihungszeremonien im griechischen Eleusis in der klassischen Antike bis hin zur Fastenzeit vor Ostern in der christlichen Tradition.
Dennoch raten die meisten Experten, sowohl religiöse Menschen als auch moderne Wissenschaftler, von einem Extrem-Fasten, wie es Jasmuheen vorschlägt, entschieden ab. Es gab große Kontroversen um den Begriff und die Technik der Lichtnahrung, nachdem eine Schweizerin, die im Jahr 2012 das Extrem-Fasten im Selbstversuch unternommen hat, an den Folgen verstorben ist. Man erregte aufgrund dieser Situation eine öffentliche Diskussion darüber, ob es zulässig sei, potentiell gesundheitsschädliche Ideen zu verbreiten, entschied dann aber für die Selbstbestimmung des Einzelnen, dem es ja frei steht, Ideen zu folgen oder sie abzulehnen. Dennoch sind viele Esoteriker heute der Auffassung, Lichtnahrung sei für manche Menschen eine gangbare Praxis. Hier muss wohl jeder selbst entscheiden, wie sehr „von dieser Welt“ er oder sie noch ist…


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