Kamille

Früher sagte man, jede Frau solle vor der Kamillenpflanze einen Knicks machen, denn die Kamille galt als segensreiche Pflanze, die für alle Frauenkrankheiten Linderung bieten sollte. Mehr noch, die legendäre heilende Wirkung der Kamille solle so groß sein, dass ihre Nähe allein ausreiche, um Heilung oder zumindest Linderung für alle erdenklichen Gebrechen zu verschaffen. Diese in der Volksmedizin und Magie so hoch geschätzte, weiß blühende und aromatische Pflanze ist botanisch gesehen ein einheimisches Kraut und heißt auf Latein „matricaria chamomilla“. Die kosmetischen und pflegenden Wirkstoffe der Kamille waren schon früh bekannt. Man lernte bereits in der frühen Neuzeit, aus der Blüte der Kamille das so genannte Kamillenöl zu extrahieren, was sehr wertvoll ist und – eine große Seltenheit unter den Ölen – bläulich schimmert. Das reine Kamillenöl oder Mischungen damit sollten die Haut beruhigen, gegen Akne und Hautunreinheiten und Allergien wirken, aber auch als Tonikum zur dauerhaften Jugendlichkeit des Teints beitragen. Der altbekannte Kamillentee aus der getrockneten Pflanze ist zudem seit alter Zeit ein Hausmittel gegen Erkältung, wird jedoch nicht von allen Menschen gut vertragen, da die starken ätherischen Inhaltsstoffe der Kamille bei empfindlichem Magen Probleme verursachen. Kamille kann traditionell auch Entzündungen heilen, wenn sie als Kompresse (Pflanzenbestandteile in Wasser getränkt und in Mull gebunden) auf den betreffenden Körperteil aufgelegt wird.


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