Jugend-Zauber

Ewig jung zu bleiben, ist ein Wunschtraum der Menschheit, und ohne Falten und Runzeln zu altern, kann wohl erst in unserer Gegenwart durch moderne Chirurgie erreicht werden. Die Kunst der Magie und die Alchemie (siehe auch: Alchemie) hat jedoch bei ratsuchenden Menschen schon früh nachgeholfen, wenn die natürlichen Kräfte und Schönheiten der Jugend allmählich nachließen. So finden wir schon in den ältesten Chroniken Berichte von wundersamen Magiern, die quer durch die Lande gezogen sind und auf den Märkten angebliche Wundermittel zum Herstellen ewiger Jugend verkauft haben. Oft handelte es sich hierbei aber, wie man sich auch denken kann, nicht um echte Magier, sondern vielmehr um geschickte Geschäftsleute, die durch falsche Werbeversprechen viel Geld einnahmen – denn „unlauteren Wettbewerb“ gab es eben schon im Mittelalter!
Dennoch waren zahlreiche Versuche, die ewige Jugend herzustellen, durchaus seriös gemeint und mit modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zu vergleichen, auch wenn den Forschern früher natürlich die Instrumente fehlten, die wir heute haben. Wir wissen von Alchemisten wie dem Franzosen Nicolas Flamel, dass sie bei ihrer Suche nach dem Sagen umwobenen Stein der Weisen, der seinen Finder angeblich unsterblich machen soll (dem sogenannten „lapis philosophorum“) auf Mittel gestoßen sein sollen, welche die ewige Jugend verleihen. Die genaue inhaltliche Zusammensetzung dieser alchemistischen Mittel ist uns allerdings nicht überliefert. Bekannt ist den Historikern vielmehr, dass die Alchemisten des Hochmittelalters und der frühen Neuzeit homöopathisches Gold als Verjüngungsmittel einsetzten, sowie das giftige Quecksilber. Nicht immer waren solche Kuren ungefährlich – die schöne Diane de Poitiers starb an einer Metallvergiftung, als sie ein vermeintliches Jugend-Elixir einnahm.


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