Gnom

Ein „Gnom“ ist umgangssprachlich (veraltet) die Bezeichnung für einen kleinwüchsigen Menschen, denn das Wort bedeutet, aus dem Mittelhochdeutschen stammend, so viel wie „klein, verwachsen“. Doch in der Magie sind Gnome Fabelwesen, die in der Erde hausen. Sie sind die so genannten Elementargeister der Erde, und man ruft sie bei magischen Beschwörungen zusammen mit den anderen Elementargeistern des Wassers, des Feuers und der Luft gemeinsam an. Als Elementargeister der Erde verkörpern die Gnome deren energetische Eigenschaften: sie sind klein und zahlreich und von dunkler Hautfarbe, wie Erdkrumen oder Lehmklumpen, sie sind ungeheuer reich – wie die Erde mit ihren Bodenschätzen und ihrer Fruchtbarkeit – sie sind schwer zu greifen, wie die Erde selbst, und sie sind launisch und störrisch, wie die Erde, die schwer zu bearbeiten ist. Arbeit ist ein Hauptprinzip in den Wesensmerkmalen der Gnomen, die in vielen Überlieferungen auch Zwerge heißen. Im deutschen Märchen von den berühmten Heinzelmännchen geht es darum, dass die fleißigen Hausfrauen dafür belohnt werden, wenn sie ihre Küche und ihr Heim putzen, und die Zwerge ihnen dabei gern hilfreich zur Seite stehen. Sie vertragen jedoch keinen Undank und keinen Spott, und weil sich die Menschen einen Scherz mit ihnen erlaubten, sind sie verschwunden und seitdem nie mehr wieder erschienen. Es gibt jedoch nicht nur menschenfreundliche, sondern auch tückische Zwerge im Märchen wie Rumpelstilzchen, welches die Müllerstochter betrügt und sie durch Reden dazu zwingt, ihr das erstgeborene Kind zu versprechen. Die Sagen von Zwergen oder Gnomen sind Teil unserer Kulturgeschichte und weisen darauf hin, wie tief unsere Vorfahren mit dem lebensspendenden, aber schwer zu kultivierenden Element Erde verwurzelt waren.


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