Ginseng

Ginseng ist das chinesische Wundermittel schlechthin und steht in China in einem ähnlich legendären Ruf, wie es die Alraune (Mandragora) in Europa tut. Der lateinische Name für Ginseng ist „panax quinquefolium“, was so viel bedeutet wie „fünfblättriger Panax“ und sich auf die oberirdische Wuchsform bezieht. Auf Chinesisch bedeutet „Ginseng“ jedoch „lebender Mensch“, und dieser Ausdruck bezieht sich ausschließlich auf die verdickte Wurzel der Pflanze, die mit etwas Fantasie aussieht wie ein Mensch mit Armen und Beinen – auch in dieser Hinsicht ist der Ginseng der europäischen Zauberpflanze Alraune sehr ähnlich. In der Medizin werden nur die Wurzeln des Ginsengs verwendet, getrocknet als Tee, Aufguss oder Tinktur, manchmal auch in kleinen Stücken kandiert als Bonbon. Ginseng gilt als so genanntes pflanzliches Tonikum, als Lebens-Elixir und Allheilmittel für die Funktionen des Körpers und der inneren Organe. Reiche Chinesen trugen früher ein Stück Ginseng als Allheilmittel, aber auch als Statussymbol mit sich, denn Ginseng von höchster Qualität war so rar und teuer, dass er in Gold gefasst und zu Amuletten verarbeitet wurde. Besonders schöne Ginseng-Exemplare mussten sogar dem Kaiser übersandt werden, der sie seinerseits wieder an ausgewählte Mandarine (Hofbeamte) verschenkte, da normale Sterbliche gar nicht in diesen Genuss kommen durften. Auch wenn Statussymbole im heutigen, recht westlich geprägten China sicher anders aussehen als in Gold gefasster Ginseng – seine tolle Wirkung hat der Zauberwurz aus Asien sicher nicht verloren.


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