Edda

Unter der „Edda“ versteht man ein einflussreiches und überaus fantasievolles Heldenepos aus Skandinavien, das auch Göttersagen und Theorien zur ursprünglichen Entstehung der Welt enthält. Es zählt zum Weltkulturerbe und zum immateriellen Bestandteil der menschlichen Kultur, der in den so genannten Weisheitslehren der Kulturen weitergegeben wird. Insofern steht die Edda auf derselben Stufe wie andere Göttersagen und Weisheitstexte, wie etwa die indischen Veden oder das babylonische Gilgamesch-Epos.
Angeblich stammt die älteste Fassung der Edda aus Island und datiert bis in die vorchristliche Zeit zurück, es gibt jedoch auch eine jüngere schwedische Fassung und eine dänische Übersetzung. Die Edda beinhaltet eine Göttersage, die auf dem alten vorchristlichen Glauben aufgebaut ist, der in Nordeuropa vorherrschend war. Es gibt nach diesem Glauben drei Welten, die sich wie konzentrische Kreise umeinander anordnen von der Weltmitte bis zur äußeren Peripherie: die Götterwelt (Asgard) in der Mitte mit der Weltesche Yggdrasil im Zentrum, die Menschenwelt (Mitgard) im ersten peripheren Kreis und die Welt der Riesen (Utgard) an der äußersten Peripherie.
Der Göttervater in der Edda ist Odin, die Götter sind Freya, Göttin der Liebe, Thor, Gott des Donners, Baldur, Gott der Schönheit, Iduna, Göttin der ewigen Jugend, Loki, göttlicher Unruhestifter und mit dem griechischen Hermes zu vergleichen, und viele andere. Die Edda erzählt die wechselvollen Wanderungen Odins durch das Reich der Menschen und die Abenteuer, die er dort erlebt, und die neben dem eigentlichen Unterhaltungswert auch eine tiefe spirituelle Bedeutung haben. In der modernen Esoterik gibt es etliche Gruppierungen, die sich wieder auf die sogenannte „eddische“ Sagenwelt beziehen und die Götter dieser Saga verehren, oder als Ansporn nehmen, sich stärker mit der skandinavischen Kultur zu befassen.


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