Chimäre

Unter einer Chimäre versteht man eine Gestalt aus der griechischen Mythologie – die „chimaira“ war in der Antike eine Art Fabeltier mit Ziegenfüßen und einem abscheulichen Drachen- oder Vogelkopf. Heute bezeichnet man als „Chimäre“ jedoch auch im übertragenen oder metaphorischen Sinn allgemein die Trugbilder, indem man etwa sagt, diese Erfindung oder jene abstrakte Vorstellung sei eine Chimäre oder chimärisch, das heißt schillernd und nicht festlegbar. Als undefinierbar und nicht in bestimmte, bekannte Kategorien zu verordnen, oder Kategorien unserer Wahrnehmung sprengend, wird der Begriff der Chimäre also heute großenteils gebraucht. Es gibt auch ganz aktuelle Beispiele für die Verwendung dieses antiken, mythologischen Begriffs. Gegner der Genforschung kritisieren, dass durch das Klonen von Genen sogenannte Chimären entstehen könnten. So sagten etwa Genforschungs-Kritiker, das berühmte Klon-Schaf „Dolly“ sei eine moderne Chimäre, also eine Sagengestalt oder Ausgeburt einer Fantasie – nur mit dem Unterschied, dass es keine literarische Fiktion war, sondern real.

In der Esoterik ist der Begriff der Chimäre heute ein Oberbegriff für viele Sagengestalten wie Drachen oder Mantikors oder Harpyien, die lange Zeit weitgehend vergessen waren und nun im Zuge der seit den 1990er Jahren wieder kommerziell sehr erfolgreichen Fantasy-Filme wieder ein breites Publikum erreichen. Die beliebte Filmreihe um den Zauberlehrling Harry Potter hat beispielsweise viele dieser alten, aus vorchristlicher Zeit stammenden Chimären wieder bekannt gemacht und sie ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht.


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