Aphrodisiakum

Ein Aphrodisiakum (Plural „Aphrodisiaka“) ist ein Lebensmittel, welches der Förderung der Stimmung und der Leidenschaft dienen soll. Der Name stammt von der griechischen Göttin Aphrodite, die aus dem Schaum des Meeres entstand und seither die Menschen zu Lust und Liebe angeregt haben soll. Der antike Kult um Aphrodisiaka ist strenggenommen kein esoterisches Thema wie Hellsehen und Kartenlegen oder Magie, sondern vielmehr ein kulinarisches Gebiet. Doch die Liste der so genannten Aphrodisiaka ist schon so alt, dass sie in die frühesten Zeiten der Kulturgeschichte zurückreicht, und oftmals wurden mit den aphrodisischen Lebensmitteln auch bestimmte Zauber und Rituale verbunden, so dass wir hiermit über einen kleinen Umweg doch wieder auf dem Gebiet der praktischen Magie sind. Lebensmittel, die als aphrodisisch gelten, sind zum Beispiel Fisch, Garnelen, Krabben, Krebse, Austern, Muscheln, alle Sorten von Meerestieren aus dem schaumigen Reich der Göttin Aphrodite, aber auch Rindfleisch und Tauben und Innereien von Tieren, sowie für die ganz Unerschrockenen auch Stierhoden oder Lammhoden. Diesen Speisen wurde nämlich sämtlich die Eigenschaft nachgesagt, dass sie – gleichsam durch Sympathiemagie und das magische Gesetz „Gleiches zieht Gleiches an“ – durch ihr Aussehen und ihre suggestive Form die menschliche Libido verstärken sollen. Auch bestimmte Gewürze waren schon seit alter Zeit als aphrodisisch bekannt: Pfeffer, Muskat, Lorbeer, Chili, Paprika, Senf, Meerrettich, Kümmel, Rosmarin, Petersilie, aber auch Süßes wie Honig, Nelken, Zimt und natürlich Vanille… Der unscheinbare Pfefferkuchen oder Lebkuchen in der Vorweihnachtszeit hatte es deshalb richtig in sich: früher galt er als Betthupferl der Frischverliebten, nicht nur, weil er so gut schmeckt, sondern weil er aufgrund seiner Ingredienzen angeblich auch die Lust fördert. Guten Appetit!


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