Akasha-Chronik

Die so genannte Akasha-Chronik ist im hinduistischen Glauben das Weltgedächtnis: in ihr sollen alle Ereignisse der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufbewahrt sein. Die religiöse Vorstellung, die der Akasha-Chronik zugrunde liegt, ist die, dass die materielle Welt eine Illusion, ein Trugbild („maja“) sei. Da die materielle Welt nur drei Dimensionen hat – Raum, Zeit und Energie – könnte durch die Aufhebung dieser Dimensionen in der Meditation oder in der mystischen Schau auch die übliche physikalische Gesetzmäßigkeit von Raum, Zeit und Energie überschritten werden. Der Mystiker könnte insofern alle Ereignisse in der Zeit zugleich im selben Moment schauen, statt, wie in der dreidimensionalen Welt gewöhnlich, nur jeweils ein Ereignis in chronologischer Abfolge zu dem nächsten. Moderne Wissenschaftler sprechen statt von Akasha-Chronik von Weltgedächtnis oder Supercomputer und nehmen an, dass es nicht unmöglich ist, dass es ein „intelligentes Feld“ gibt, welches unendlich viele Informationen gespeichert hat und auf irgendwelche Arten, die noch nicht hinreichend erforscht sind, dem Menschen zugänglich ist.
Den Kontakt mit diesem kosmischen Mega-Computer als Grundlage ihrer Visionen hatten viele so genannte hellsichtige Medien und Seher für sich beansprucht, von John Dee, dem Hofalchimisten und Magier der englischen Königin Elisabeth I., über Edgar Cayce, das US-amerikanische Medium, bis hin zu Rudolf Steiner, dem Gründer der Anthroposophie. Manche esoterische Lebensberater geben an, aus der Akasha-Chronik lesen zu können, um ihre Klienten über Fragen zur Zukunft zu beraten. Eine Frage ist allerdings sowohl physikalisch, als auch esoterisch ungelöst: wie kann in einem Weltgedächtnis präzise Information über die Zukunft enthalten sein? Bedeutet das, dass die Zukunft als solche schon festgeschrieben ist und der menschliche Wille doch nicht frei ist, sondern determiniert?


Zurück

Portal-System by flexcom.de