Adept

Der Begriff des Adepten ist heute eher ungebräuchlich. Man hat früher die Lehrlinge der Magie als „Adept“ bezeichnet oder auch als „Neophyt“ (von griechisch „neos“, neu, und „phytein“, Wissen erwerben). Man sagte also zum Beispiel, dieser und jener Magier nimmt neue Adepten an, das heißt, er bildet neue Menschen in seinem Dienst und in der Kunst der Magie aus. Der bekannteste Adept der Magie in der klassischen und romantischen Literatur war Doktor Faust, der von Goethe – aber auch schon Jahrhunderte vor dem Dichterfürsten – unsterblich gemacht wurde durch den gleichnamigen Roman. Wie jedoch auch der „Faust“ erkennen muss, ist es nicht einfach, Adept der Magie zu werden oder zu sein, denn allzu oft stellt sich heraus, dass der Lehrmeister entweder weniger weiß, als er vorgibt, also ein Hochstapler ist, oder dass er sogar direkt betrügerische Absichten hat. Nicht immer ist es gleich Mephisto (der Teufel), der den ahnungslosen Adepten in die Irre führt – auch eigene Selbstüberschätzung, Unkonzentriertheit oder Ungeschicklichkeit kann in der Magie schwerwiegende Folgen haben, besonders für Anfänger. Deshalb gab es in der klassischen Literatur das Motiv des Hexenlehrlings, der Fehler macht, welche er kaum noch korrigieren kann – als Warnung für alle, die sich in der Kunst der Magie zu weit vorwagen oder die eigenen Kenntnisse überschätzen. Doch es gab und gibt auch positive Zeugnisse von Adepten, die sich durch kluge und verantwortungsvolle Lehrmeister zu Magier ausbilden lassen konnten, wobei sie Schritt für Schritt alles Notwendige erlernten, um Fehler zu vermeiden und in der Magie zur Meisterschaft zu gelangen.
So ungebräuchlich der Begriff heute wohl ist, ein Adept der Magie ist auch in der Gegenwart weltbekannt – Harry Potter.


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